Bienen & Honig

Mit der Bienen-Solawi möchten wir eine artgerechte Bienenhaltung fördern. Der Name der Bienen-Solawi ist somit nicht zufällig gewählt: Nicht der Honig soll im Vordergrund stehen, sondern die artgerechte Haltung der Bienen. Aber Honig gibt es natürlich auch. Mit der Bienen Solawi wird der Betrieb „Imkerei und Mosterei“ von Mirko Lunau unterstützt. Mirko betreut u.a. die Bienen in den Obstplantagen von Medewege und hat z.B. auch ein Volk auf dem Schweriner Schloss.

 

Hintergrund: In den letzten 30 Jahren sind bereits bis zu 80 % der Insekten ausgestorben (hinsichtlich Biomasse und Artenanzahl). Grund dafür sind zum einen die Nervengifte (Neonicotinoide), die seit den 90er Jahren in der industriellen Landwirtschaft eingesetzt werden, um „schädliche“ Insekten abzutöten und zum anderen Pflanzentötungsmittel wie Glyphosat, die neben allen Pflanzen auch die meisten anwesenden Insekten schädigen und den Honig verseuchen. Da Bienen nicht vor konventionell bewirtschafteten Monokulturen halt machen, ist Honig fast immer mit Ackergiften belastet. Manchmal so stark, dass er entsorgt werden muss. 

 

Die ideale Bienenwohnung - der Schiffer Tree
Die neuste Innovation zur Rettung der Bienen ist eine Bienenwohnung, die einer Baumhöhle nahe kommt. Er wird Schiffer-Tree genannt.  Alle Staaten-bildenden Bienen lebten ursprünglich in holen Bäumen, idealer Weise in 6m Höhe. Sie suchten sich eine gut isolierte Baumhöhle, wo sie ihren Honig, ihre Königin und die Brut sicher vor der Kälte des Winters und den hungrigen Mäulern der Bären unterbringen konnten. Die dicke Wand der Baumhöhle hält die Kälte draußen und reduziert somit den Energieverbrauch der Bienen im Winter.
Dadurch haben sie mehr Zeit für Hygiene und können auch ohne die Hilfe des Imkers die von der Varoa-Milbe übertragenen Krankheiten bekämpfen und überleben.
Der „Nachteil“ dieser Bienen-Kästen: Der Imker kann keinen Honig entnehmen. Mirko kann sich gut vorstellen, einen Teil der Völker in solchen Baumstamm-Wohnungen zu beheimaten. Den anderen Teil will er weiter bewirtschaften, forscht aber an Bienenkästen, die dem natürlichen Ideal nahe kommen, aber aus denen dennoch ein Teil des Honigs für den Menschen entnommen werden kann.
Mit der Bienen Solawi wollen wir solche Bienenbaumstämme finanzieren, bauen und aufstellen. Der erste wurde im Mai 2020 aufgestellt.

Bienen Solawi konkret

  • Jede/r Bienen Solawista legt im Februar einen individuellen Beitrag zur Finanzierung einer artgerechten Bienenhaltung fest.
  • Der Beitrag korreliert mit der Honigmenge, die im Juli geerntet und aufgeteilt wird.
  • Um das natürliche Bienen-Leben zu stärken, sammeln wir 10 % von jedem Bienen-Solawi-Beitrag zusätzlich ein, um so ein freies Volk in einem Schiffer-Tree (Bienen-Baumstamm) aufzustellen, in dem die Bienen leben können, ohne beerntet zu werden.
  • Jährlich finden ein bis zwei Treffen mit Mirko statt und er schreibt viermal im Jahr einen Hofrundbrief.

 

Beispielrechnung: Der gesamte Imkereibetrieb von Mirko kostet recht konstant etwa 30.000 €/Jahr (fast unabhängig von Völkeranzahl und Honigernte). Die Honigernte liegt zwischen 600 kg und 3000 kg - hat also eine große Spannweite. Die Kosten für ein Volk variieren je nach Volkanzahl zwischen 400 und 600 Euro. Legt ein Solawi-Mitglied seinen individuellen Beitrag auf z.B. 150 €/Jahr fest, so entspricht dies einem Anteil von 0,5 % an der gesamten Honigernte. 2018 hätte es 15 kg gegeben, 2019 etwa 3 kg.